FAQs zum IATF 16949-Standard
IATF 16949:2016 – Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Die IATF 16949:2016, 1. Ausgabe wurde im Oktober 2016 veröffentlicht. Um offizielle Antworten auf Fragen von durch die IATF zugelassenen Zertifizierungsgesellschaften und weiteren Interessensgruppen geben zu können, wurden nachfolgende FAQs von der IATF überprüft.

Sofern nicht anders angegeben, sind die nachstehenden FAQs („häufig gestellte Fragen“) ab dem Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung anwendbar.

Eine „häufig gestellte Frage“ ist eine Erläuterung/Klarstellung einer bestehenden Anforderung des IATF 16949-Standards.

Die FAQs 1 – 11 wurden im Oktober 2017 veröffentlicht.
Die FAQs 12 – 20 wurden im April 2018 veröffentlicht.
Die FAQs 21 – 22 wurden im Juni 2018 veröffentlicht.
Die FAQ 18 wurde im Oktober 2018 modifiziert und entsprechend veröffentlicht.
Die FAQ 10 und FAQ 18 wurden im November 2018 gestrichen.
Die FAQs 23 – 26 wurden im März 2019 veröffentlicht.
Die FAQs 27 – 29 wurden im Oktober 2019 veröffentlicht.
Die FAQ 7 wurde revidiert und im April 2021 veröffentlicht.
Die FAQ 29 wurde revidiert und im Mai 2022 veröffentlicht.

Nummer Regelverweis Frage und Antwort
28 9.2.2.3 Prozessaudits in der Produktion

FRAGE:
Welchen Auditumfang sollen die Prozessaudits in der Produktion haben und wie häufig sollen diese durchgeführt werden?

ANTWORT:
Eine effektive Bewertung aller Produktionsprozesse ist entscheidend, um sicherzustellen, dass das Produkt weiterhin den Kundenanforderungen entspricht sowie die gesetzlichen und behördlichen Anforderungen erfüllt. Dem risikobasierten Ansatz der DIN EN ISO 9001 und IATF 16949 folgend, erfordern einige Produktionsprozesse oder Teilbereiche von Produktionsprozessen möglicherweise eine höhere Bewertungshäufigkeit als andere.
Sofern die Audithäufigkeit nicht vom Kunden vorgegeben wurde, legt die Organisation diese selbst fest, indem sie einen geeigneten Risikomanagementansatz anwendet. Dies schließt die Berücksichtigung neuer Technologien und die vom Kunden gemessene Leistungsbewertung mit ein. Von der Organisation als risikoarm eingestufte Produktionsprozesse werden möglicherweise seltener auditiert als Prozesse mit hohem Risiko. Davon unabhängig werden alle Prozesse innerhalb des 3-jährigen Auditzyklus auditiert.
Die Eignung der angewandten Risikoanalyse wird u.a. durch die kontinuierliche Einhaltung aller relevanten Anforderungen (z. B. gesetzliche und behördliche Anforderungen, Kundenanforderungen, Prozessanforderungen und interne Anforderungen) nachgewiesen. Wenn eine der relevanten Anforderungen nicht erfüllt ist, müssen die Produktionsprozesse häufiger als alle 3 Jahre auditiert werden. Der 3-Jahres-Zyklus gemäß Abschnitt 9.2.2.3 ist eine Mindestanforderung für risikoarme und vollständig konforme Produktionsprozesse

22 9.2.2.4 Produktaudit

FRAGE:
Wie unterscheidet sich ein Produktaudit von einer vollständigen Maßprüfung?

ANTWORT:
Wie in Abschnitt 3 des IATF 16949-Standards definiert, steht der Begriff „Produkt“ für “…Beabsichtigtes Ergebnis (Output)…” des Herstellungsprozesses.
Produkte haben typischerweise gewisse Maß-, Leistungs- (Funktions-) und Materialanforderungen. Daher können Produktaudits die Überprüfung von Maß-, Leistungs- (Funktions-) oder Materialanforderungen enthalten. Wie in der vorgenannten FAQ 21 erwähnt, ist eine vollständige Maßprüfung auf dimensionelle Größen beschränkt.
Produktaudits können an fertigen oder teilweise fertiggestellten Produkten nach der jeweiligen kundenspezifischen Methode (z.B. VDA 6.5 Produktaudit) durchgeführt werden, sofern anwendbar. Produktaudits können Verpackungs- und Kennzeichnungsanforderungen beinhalten.
Ein Produktaudit ist wie jeder andere Audittyp auch eine unabhängige Überprüfung der Einhaltung von Anforderungen. Daher hat das Produktaudit eine definierte Häufigkeit und einen definierten Umfang innerhalb des Auditprogramms und basiert auf der Grundlage von Risiken.

20 9.2.2.4 Produktaudit

FRAGE:
Warum gibt es keine festgelegte Auditfrequenz für das Produktaudit?

ANTWORT:
Die Häufigkeit der Audits muss risikobasiert und abhängig von der Produktkomplexität festgelegt werden (siehe ISO 9001, Abschnitt 9.2.2). Wenn eine Organisation ein hohes Risiko und eine hohe Produktkomplexität aufweist, wird empfohlen, die Häufigkeit der Produktaudits zu erhöhen.

19 9.2.2.3 Prozessaudits in der Produktion

FRAGE:
Müssen alle Schichten eines jeden Produktionsprozesses im Audit abgedeckt sein?

ANTWORT:
Nicht jedes Audit muss alle Schichten in einem Audit abdecken (beispielsweise könnte die Auditierung des Pressprozesses im ersten Jahr die Schichten 1 und 2, als auch den Schichtwechsel abdecken und im 2. oder 3. Jahr die Auditierung des Pressprozesses der dritten Schicht).
Alle Produktionsprozesse müssen jedoch in allen Schichten über einen Dreijahreszyklus auditiert werden, wobei die Häufigkeit vom jeweiligen Risiko, der Leistungsergebnisse, den evtl. Änderungen, usw. abhängt.

18 gestrichen 9.2.2.2 QM-Systemaudit

Siehe hierzu Sanktionierte Interpretation (SI) Nr. 14, die im November 2018 veröffentlicht
wurde und ab Januar 2019 verbindlich anzuwenden ist.

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